| Thema |
|---|
| Modellierung |
| Niveau |
| Anfänger |
| Bearbeitungszeit |
| 1.5 Stunden |
| Autoren |
| heda |
| FreeCAD-Version |
| 0.19 oder höher |
| Beispieldateien |
| Siehe auch |
| Erstellen eines einfachen Bauteils mit dem Arbeitsbereich Part, Erstellen eines einfachen Bauteils mit dem Arbeitsbereich PartDesign |
Dieses Tutorial soll als erste Einführung in den Arbeitsbereich Draft in FreeCAD genutzt werden. Das Tutorial nutzt eine 2D-Form um einen 3D-Festkörper zu erzeugen, letzteres wird durch den Arbeitsbereich Part erreicht. Dem Leser wird empfohlen, zunächst das Schwester-Tutorial Erstellen eines einfachen Bauteils mit dem Arbeitsbereich Part durchzuarbeiten, in dem dasselbe Modell mit einer anderen Technik erstellt wird und gleichzeitig weitere Grundlagen der Benutzeroberfläche von FreeCAD behandelt werden. Dieses Tutorial setzt voraus, dass der Benutzer bereits kurz mit der Benutzeroberfläche und einigen in FreeCAD verfügbaren Arbeitsabläufen vertraut ist. Das Tutorial ist so aufgebaut, dass es nicht unbedingt darauf abzielt, die effizienteste Art der Programmnutzung aufzuzeigen, sondern vielmehr darauf, den Leser mit den verschiedenen Funktionen von FreeCAD vertraut zu machen, ihnen zu zeigen, wie man sie benutzt und wo man sie findet.

Man erstellt ein neues Dokument und speichert es direkt unter einem neuen Namen ab. Man ändert die Ansicht auf Draufsicht-Ansicht und wechselt zum
Arbeitsbereich Draft, der Bildschirm sollte jetzt in etwa wie unten dargestellt aussehen. Wenn das Raster nicht angezeigt wird, schaltet man es mit
RasterUmschalten.

Um das Profil zu erstellen, zeichnet man ein beliebiges Rechteck auf der XY-Ebene, indem man in der 3D-Ansicht zwei Punkte anklickt, die eine Diagonale eines Rechtecks bilden. Nach dem Aufrufen des Befehls öffnet sich ein Aufgabenfenster. Dieses Mal werden wir es nicht verwenden, aber man kann natürlich auch direkt die Koordinaten für das Rechteck eingeben. In der 3D-Ansicht sollte nun ein Rechteck gezeichnet sein, ähnlich wie in der Abbildung unten.

Bei der Arbeit im Arbeitsbereich Draft zeichnet man fast immer auf einer 2D-Ebene. Diese 2D-Ebene wird als Arbeitsebene bezeichnet, und, wenn die Standardeinstellungen verwendet werden, wird es immer automatisch an die aktuelle 3D-Ansicht angepasst. Bis das 2D-Profil fertiggestellt ist, empfiehlt es sich daher, einfach die Draufsicht (Kameraposition) beizubehalten und nicht mit der Drehung der Ansicht zu experimentieren. Wenn diese versehentlich geändert wurde, wechselt man einfach zurück zur Draufsicht, bevor man einen neuen Befehl in der Arbeitsbereich Draft ausführt.
Die Seitenansicht unseres endgültigen Modells hat einen Außenumriss von 100 x 50 mm, und es wäre schön, wenn die untere linke Ecke in der globalen Nullposition platziert wäre. Dies kann über die Eigenschaften-Ansicht erreicht werden. Sicherstellen, dass das erstellte Rechteck ausgewählt ist, dann die Position des Rechtecks auf (0, 0, 0) ändern, die Höhe auf 50 mm ändern und die Länge auf 100 mm, wie in den folgenden Abbildungen gezeigt.

Das Rechteck ist fertig und sollte nach Anwendung von AnsichtAllesEinpassen auf die Ansicht so aussehen.

Als Nächstes teilen wir das Rechteck in seine vier Kanten auf. Dazu wählen wir zunächst das Rechteck aus und rufen dann den Befehl Draft Downgrade aufrufen. Die gefüllte Fläche verschwindet und das Objekt in der Baumansicht ist nun ein Linienzug anstelle eines Rechtecks, wie in der linken Abbildung unten gezeigt. Wenn man Draft Herunterstufen noch einmal aufruft, wird der Linienzug in seine Kanten zerlegt, wie in der mittleren Abbildung unten gezeigt.

Aufmerksame Beobachter werden feststellen, dass sich das Objektsymbol in der Baumansicht für den Draht bereits in ein blaues Kästchen geändert hat. Dieses blaue Kästchen ist das Symbol, das für generische geometrische Objekte verwendet wird (genauer gesagt für geometrische Objekte des Arbeitsbereich Part, aber das ist etwas für fortgeschrittene Leser). Die linke vertikale Kante auswählen und den Befehl Draft Hochstufen aufrufen. Die ehemalige Kante hat nun ein anderes Symbol und die Bezeichnung Label wurde in Line geändert. Es handelt sich nun um ein Objekt des Arbeitsbereichs Draft, bei dem man beispielsweise den Startpunkt und den Endpunkt über den Eigenschafteneditor bearbeiten kann, was bei Kanten-Objekten nicht möglich ist.
Mit der Auswahl der oberen rechten Ecken beginnen, das Menü Bearbeiten → Rechteckauswahl Rechteckauswahl verwenden, die
linke Maustaste gedrückt halten, von rechts nach links ziehen und die linke Maustaste loslassen. Wenn man von rechts nach links zieht, umfasst die resultierende Auswahl alles, was sich vollständig oder teilweise innerhalb des Auswahlbereichs befindet. Wenn man von links nach rechts zieht, werden nur Objekte, die vollständig vom Auswahlbereich umschlossen sind, in die resultierende Auswahl aufgenommen. Die eigentliche Auswahl erfolgt beim Loslassen der linken Maustaste, und es gibt keine Vorschau dessen, was ausgewählt wird.

Die Kanten in der oberen rechten Ecke auswählen und den Befehl Verrundung im Arbeitsbereich Draft aufrufen. Originalobjekte löschen wählen und den Radius auf 20 mm ändern und Enter drücken.

Die Verrundung wird erstellt und das Modell sollte nun wie unten dargestellt aussehen.

Um die Fase zu erstellen, benötigen wir eine Linie mit der richtigen Neigung und müssen diese auch korrekt positionieren können. Beginnen wir mit der Position, die sich auf der Koordinate (50, 50, 0) befindet. Im aktuellen Profil haben wir dort keinen Punkt, also erstellen wir einen, indem wir eine temporäre Hilfslinie erstellen. Zunächst die linke vertikale Linie auswählen und dann die Hilfslinie mit Auswahl duplizieren in Bearbeiten → Duplikate auswählen erstellen, Line001 wird erstellt. Die Eigenschaften-Ansicht nutzen und Line001 50 mm in X-Richtung mit Hilfe der Placement-Eigenschaft bewegen. Als Nächstes die untere horizontale Kante duplizieren und den Winkel der Kante erneut mithilfe der Eigenschaft Placement auf 30 Grad ändern. Das Modell sollte nun wie in der Abbildung unten aussehen.

Als nächstes die abgewinkelte Linie in die richtige Position verschieben. Dazu verwenden wir Draft Bewegen zusammen mit der Einrasten-Funktion im Arbeitsbereich Draft', genauer gesagt dem Endpunkt-Einrasten. Sich zunächst vergewissern, dass die Einrasten-Symbolleiste ähnlich wie unten abgebildet aussieht.

Dann die abgewinkelte Linie Edge001 auswählen, Verschieben drücken und ein Aufgabenfenster öffnet sich.

Sicherstellen, dass Kopieren nicht aktiviert ist. Die Maus über das 'obere Viertel' der schrägen Linie. Sobald der weiße Punkt an der richtigen Stelle angezeigt wird und das Symbol für den Endpunkt erscheint, mit der LMT klicken. Die Maus zum oberen Viertel der Hilfslinie bewegen. Sobald der weiße Punkt und das Endpunktsymbol erscheint, mit der LMT klicken. Die Abfolge ist unten dargestellt.

Die Linie befindet sich nun in der richtigen Position, ist jedoch zu lang. Um die Länge anzupassen, wird Draft Trimex verwendet. Die abgewinkelte Linie Edge001 auswählen, Trim drücken und dann auf den unteren Teil der vertikalen Linie ganz links klicken, Line, um diese als Schnittkante zu verwenden. Die Projektion des Punktes, an dem die Schnittkante ausgewählt wurde, auf die zu schneidende Kante bestimmt das Ergebnis. Wenn die vertikale Linie ganz links nahe dem oberen Ende ausgewählt werden würde, würde der falsche Teil der schrägen Linie getrimmt werden. Das Bild unten zeigt den aufgerufenen Befehl Trimmen, die vorab ausgewählte vertikale Linie und den Cursor, der über dem falschen Ende dieser Linie schwebt. Wenn man genau hinschaut, kann man die Vorschau des Ergebnisses sehen.

Auch die linke vertikale Linie zuschneiden, um die untere Ecke der Abschrägung zu bilden. Die abgewinkelte Linie Edge001 nahe ihrem rechten oberen Endpunkt auswählen, um ein korrektes Ergebnis zu erzielen. Wenn man beim Zuschneiden einen Fehler macht, verwendet man einfach Rückgängig und
Aktualisieren (letzteres wird oft als Neu berechnen bezeichnet) und versucht es erneut.

Um die obere horizontale Kante zu trimmen, muss die Verrundung herabgestuft werden, sodass die obere Kante ein eigenes Objekt in der Baumansicht ist. Wenn man versucht, sie zu trimmen, ohne zuvor die Herabstufung vorgenommen zu haben, versucht die Trimmfunktion, den Bogen in der Verrundung zu trimmen. Da die Trimmkante, die mittlere vertikale Linie, senkrecht zur zu trimmenden Kante steht, kann man das Trimmergebnis nicht durch Auswahl eines korrekten Punktes auf der Trimmkante steuern. Hier muss man die Standardlösung umkehren, indem man die Alt-Taste gedrückt hält, während man die Schnittkante auswählt.
Das Profil ist fertig und wird unten mit den Kanten in einer Gruppe namens Profile (oder beschriftet, um es in der FreeCAD-Sprache genau zu sagen) angezeigt, wobei die Hilfslinie gelöscht wurde. Gruppen können verwendet werden, um die Funktionen in FreeCAD-Dokumenten zu organisieren. Ihre Verwendung ähnelt einer Ordnerstruktur im Dateisystem eines Computers. Um Elemente in die Gruppe zu verschieben oder aus ihr zu entfernen, verwenden man Drag & Drop in der Baumansicht.

Das Dokument speichern. Wir werden in diesem Absatz experimentieren und möchten zum aktuellen Modell zurückkehren können.
Wir fangen gleich an: Alle Kanten und die Linie in der Gruppe Profile auswählen und im Arbeitsbereich Part den Befehl
Extrudieren aufrufen. Ein Aufgaben-Fenster wird geöffnet, alle Standardeinstellungen akzeptieren und auf OK klicken.

Das hat nicht funktioniert, aber es klingt einfach genug, den Fehler zu beheben. Wir müssen nur eine Richtung angeben. Auf OK klicken, um zum Aufgabenbereich zurückzukehren, und Sie Benutzerdefinierte Richtung wählen.

Die Standardeinstellung für die Z-Achse übernehmen und erneut auf OK klicken.

Wir haben es geschafft, eine zaunähnliche Struktur zu erstellen. Der Baumansicht nach zu urteilen, wird jede Kante separat behandelt. Das ist nicht die gefüllte Fläche, die wir wollen. Auf Rückgängig klicken und wir probieren etwas anderes aus.
Ganz nach unten zum Extrudieren-Aufgaben-Fenster scrollen. Dort findet man die Option Festkörper erstellen. Diese Option aktivieren und auf OK klicken.

Alles verschwand, offensichtlich hat auch das nicht funktioniert. Schauen wir uns einmal an, warum keine dieser Methoden funktioniert. Im ersten Fall erhielten wir eine Fehlermeldung, dass die Richtung nicht bestimmt werden konnte. Eine ebene Fläche hat eine Normale, d. h. eine Richtung, eine Linie hingegen nicht. Da wir aus unserem zweiten Versuch wissen, dass es funktioniert hat, als wir eine Richtung angegeben haben, kommt der Fehler einfach daher, dass versucht wurde, eine Linie zu extrudieren, ohne eine Richtung zu kennen. Der aufmerksame Beobachter wird sagen, dass ein Bogen eine Normale (Richtung) hat, das ist richtig. Wenn nur die Kante ausgewählt wird, die den Bogen bildet, wird FreeCAD ihn extrudieren, auch mit den Standardeinstellungen.
Im zweiten Fall hat es funktioniert, aber wir haben auch eine Extrusion für jede Kante erhalten, die wir in unserer Auswahl hatten. Die resultierenden Merkmale sind jedoch nicht das, was wir wollen, nämlich ein Volumenkörper.
Im dritten Fall haben wir Create solid (Festkörper erstellen) aktiviert, woraufhin alles verschwunden ist. Die Objekte in der Baumansicht haben auch ein anderes Symbol, nämlich ein weißes Ausrufezeichen auf rotem Hintergrund. Dieses speziellen Überlagerungs-Symbol bedeutet, dass das Objekt einen Fehler aufweist, der behoben werden muss. Die verschiedenen Arten von Überlagerungs-Symbolen können im Wiki nachgelesen werden.
Wenn man mit der Maus über eines der Objekte in der Baumansicht mit dem Überlagerungs-Symbol fährt, wird ein Hinweistexte mit der Meldung Wire is not closed (Linienzug ist nicht geschlossen) angezeigt.

In unserem Fall ist der Fehler nicht behebbar. Es ist geometrisch unmöglich, aus einer extrudierten einzelnen Linie einen Volumenkörper zu erstellen. Eine extrudierte Linie wird in FreeCAD einfach zu einer Fläche oder Hülle. Mit anderen Worten: Dies ist keine Einschränkung von FreeCAD, sondern ein grundlegendes Ergebnis der Geometrie. Der Grund dafür, dass die 3D-Ansicht komplett leer ist, liegt darin, dass die erstellten Formelemente oder Objekte in der Baumansicht Fehler in der erzeugten Form aufweisen und daher nichts zum Rendern enthalten. FreeCAD erstellt jedoch die neuen Dokumentobjekte (in diesem Fall Extrusionen) und blendet somit alle Geometrien/Objekte aus, die zur Erstellung der neuen Dokumentobjekte verwendet wurden. Deshalb wird der Bildschirm leer, wenn versucht wird, aus einer oder mehreren Linien einen Volumenkörper zu erstellen.
Der Hinweistext sagt alles: Um eine Extrusion in einen Volumenkörper zu erstellen, benötigt man einen geschlossenen Linienzug oder eine Fläche. Eine Fläche ist per Definition einfach ein geschlossener Linienzug, der gefüllt ist. Eine Möglichkeit, aus unseren Profilkanten einen geschlossenen Linienzug zu erstellen, besteht darin, alle Kanten auszuwählen und Draft Hochstufen anzuwenden. Bei einmaliger Anwendung wird es zu einem Linienzug, wobei gleichzeitig die einzelnen Kanten aus der Baumansicht verbraucht werden. Bei zweimaliger Anwendung wird es zu einer Fläche. Beide Möglichkeiten ermöglichen eine erfolgreiche Volumenextrusion.
Bevor wir mit dem nächsten Absatz fortfahren: Öffnen wir die vorherige Version des Dokuments.
Eine weitere Möglichkeit, den geschlossenen Linienzug zu erstellen, ist der Befehl Formgenerator aus dem Arbeitsbereich Part, mit dem ein Linienzug erstellt werden kann, ohne die einzelnen Kanten zu verbrauchen. Der Part Formgenerator ist ein leistungsstarkes Werkzeug zum Erstellen beliebiger geometrischer Elemente in FreeCAD, die zur weiteren Erstellung komplexer Volumenkörper verwendet werden können. Das einfachste Beispiel ist das Erstellen einer Linie zwischen zwei Eckpunkten. Auf Part Formgenerator klicken, um das Aufgaben-Fenster aufzurufen.

Wir können entweder Wire from edges (Linienzug aus Kanten) oder Face from edges (Fläche aus Kanten) verwenden. Mehrfachauswahlen müssen mit gedrückter Strg-Taste vorgenommen werden. Verwenden wir Fläche aus Kanten. Sobald diese Option ausgewählt ist, kann man auch Planar auswählen, das ebenfalls tun. Dann alle Kanten im Profil auswählen, die Reihenfolge spielt (in diesem Fall) keine Rolle, und auf Erstellen und dann auf Schließen klicken, um zur Baumansicht zurückzukehren. Die Fläche wurde erstellt.

Die Fläche auswählen und Part Extrudieren aufrufen, die Extrusionslänge auf 30 mm einstellen und auf OK klicken.

Um die Durchgangsbohrung zu erstellen, benötigen wir einen Zylinder, der korrekt positioniert ist, um einen booleschen Schnitt damit auszuführen.
Einen Zylinder erstellen und diesen korrekt positionieren. In diesem Fall beträgt der Radius 5 mm, die Höhe ist auf 60 mm eingestellt. Für die Platzierung wird er zunächst um -90 Grad um die x-Achse gedreht und dann bei (65, -5, 15) positioniert. Der negative Wert 5 in y-Richtung ergibt sich daraus, dass die Höhe 10 mm länger als erforderlich ist.

Es schadet nicht, die Höhe des Zylinders größer als erforderlich zu wählen. Bei einem einfachen Modell wie diesem spielt es keine Rolle, ob der Zylinder genau die Höhe des Profils hat. Es empfiehlt sich jedoch, koplanare Flächen zu vermeiden, um numerische Fehler im Geometriekern zu verhindern, die manchmal zu seltsamen Effekten oder Fehlern in nachfolgenden Vorgängen führen können.
Mit einem abschließenden booleschen Schnitt und nach Änderung des Aussehens des resultierenden Objekts ist das Modell fertiggestellt.

Die Verwendung des Abeitsbereichs Draft ist eine Möglichkeit, ein 2D-Profil zu erstellen. Im Abeitsbereich Draft kann ein Linienzug im 3D-Raum erstellt werden. FreeCAD bietet ein weiteres Werkzeug zur Erstellung von 2D-Profilen – den Abeitsbereich Sketcher. Die Verwendung einer Skizze ist eine vielseitigere Möglichkeit, ein 2D-Profil zu erstellen. Jedes im Abeitsbereich Draft erstellte 2D-Profil kann in eine unbeschränkte Skizze umgewandelt werden.
Man beginnt damit, das Formelement Cut auszublenden und die Kanten und die Linie im Profil sichtbar zu machen. Die Kanten und die Linie auswählen und im Arbeitsbereich Draft auf die Schaltfläche Entwurf in Skizze umwandeln klicken. Es sollte nun das gleiche Ergebnis wie in der Abbildung unten zu sehen sein.

Als Nächstes blendet man die ursprünglichen Kanten aus und klickt doppelt auf das Objekt Sketch in der Baumansicht, wodurch man zum folgenden Zustand gelangt, d. h. das Sketcher-Aufgabenfenster wird geöffnet.

So sieht es aus, wenn man eine Skizze bearbeitet. Da dies kein Tutorial zur Verwendung des Sketchers ist, kann man es einfach schließen. Wenn man eine Einführung in das Skizzieren wünscht, das ein zentraler Arbeitsablauf in jedem parametrischen 3D-CAD ist, folgt man dem Schwester-Tutorial Erstellen eines einfachen Teils mit PartDesign.
Sketch schließen und auswählen. Dann im Arbeitsbereich Part wie zuvor die Funktion Extrudieren benutzen. Der Grundblock des einfachen Modells ist nun wieder fertig.

Früher oder später wird man bei der Arbeit mit parametrischem 3D-CAD auf ein fehlerhaftes Modell stoßen, entweder eines, das man selbst erstellt hat, oder eines, das man importiert habt. Ein fehlerhaftes Modell kann zwar seinen Zweck erfüllen, aber in den meisten Fällen gibt es nachfolgende Vorgänge, die einfach nicht funktionieren. Um ein fehlerhaftes Modell zu reparieren, muss man wissen, was zu reparieren ist. Hier kommen die in FreeCAD integrierten Qualitätsprüfungswerkzeuge ins Spiel.
Zunächst überprüft man die Qualität des kürzlich erstellten Extrude001. Mit aktiviertem Arbeitsbereich Part zunächst Extrude001 auswählen und dann den Befehl GeometrieÜberprüfen verwenden. Alle Kontrollkästchen außer dem obersten aktivieren und auf die Schaltfläche Überprüfung durchführen klicken.

Unser Modell ist in Ordnung, es werden keine Fehler gemeldet. Es gibt auch eine Auflistung des Modellinhalts oder, in der FreeCAD-Sprache, des Inhalts der Form, d. h. wie sie von Grund auf zusammengesetzt ist. Hier sieht man, dass man offenbar, um einen Körper zu erstellen, auch eine Hülle benötigt, und die Hülle besteht aus Flächen und so weiter. Mit anderen Worten: Man kann jeden beliebigen Festkörper erstellen, indem man einfach damit beginnt, Punkte oder Eckpunkte zu erstellen, aus denen man Kanten bildet, aus denen man Linienzüge erstellt, aus denen man Flächen bildet, die dann zu einer Hülle zusammengefügt werden, aus der man schließlich einen Festkörper erhält. Ein Festkörper kann nur aus einer wasserdichten Schale hergestellt werden. Eine nicht wasserdichte Schale ist eine häufige Ursache für problematische CAD-Modelle. Dies kann beispielsweise bei importierten Geometrien auftreten, die mit einer anderen Software erstellt wurden, insbesondere bei Verwendung der gängigen neutralen Dateiformate.
Eine weitere Überprüfung betrifft die Sketch. Das Aufgaben-Fenster für die Geometrieprüfung schließen. Sketch auswählen und bei Bedarf Extrude001 in der Baumansicht erweitern, um das Skizzenobjekt anzuzeigen. Zum Arbeitsbereich Sketcher wechseln und den Befehl
Skizze überprüfen verwenden. Es öffnet sich ein Aufgaben-Fenster. Im Aufgaben-Fenster auf die Schaltfläche Suchen klicken für Fehlende Koinzidenzen. Es werden 6 davon hervorgehoben und gemeldet, d. h. alle Punkte, an denen sich die Kanten treffen.

Im Popup-Dialogfeld auf OK klicken und anschließend auf die Schaltfläche Fixieren, um die fehlenden Koinzidenzen zu beheben. Wenn man das Aufgaben-Fenster schließt und in den Bearbeitungsmodus von Sketch wechselt, werden nun 12 Freiheitsgrade angezeigt, im Gegensatz zu den zuvor angezeigten 24. Dies wurde durch Hinzufügen von Zuzusmmenfallen-Beschränkungen zu den Endpunkten der Kanten erreicht.
Der aufmerksame Leser bemerkt, dass bei der Verwendung von Kanten aus Draft diese zu einem geschlossenen Linienzug verbunden werden mussten, um eine solide Extrusion zu erhalten, während dies in Sketcher offenbar nicht erforderlich war. Die Logik dahinter ist, dass die Skizze ein Objekt ist und die Extrusion eines Objekts so behandelt wird, als wäre es ein geschlossener Linienzug (in diesem Fall).
Abschließend sei darauf hingewiesen, dass die Erstellung nachfolgender Objekte aus Skizzen mit offenen Eckpunkten zwar funktionieren kann, es jedoch bewährte Praxis ist, keine zu haben und stattdessen eine vollständig eingeschränkte Skizze (im Gegensatz zu einer unterbeschränkten Skizze) zu verwenden. Der Grund, warum dies hier funktioniert, ist, dass die Skizze aus einem Draft-Profil erstellt wird, das so konstruiert ist, dass die Endpunkte der Kanten ohne Lücken übereinstimmen. Wenn man eine Skizze von Hand zeichnt und auch versucht, die Endpunkte von Hand anzupassen, ist es so gut wie sicher, dass die Endpunkte nicht übereinstimmen, d. h. die Lücken (die auf dem Bildschirm zwar nicht wirklich sichtbar sind) sind so groß, dass der geometrische Kern die Kanten nicht als geometrisch verbunden betrachten kann.
Nachdem man das Tutorial durchgearbeitet hat, ist man nun einigermaßen mit den Grundfunktionen von FreeCAD sowie den Kern-Arbeitsbereichen Part und Draft vertraut. Man weiß auch, dass es den Arbeitsbereich Sketcher gibt, der für viele erfahrene Benutzer das einzige Werkzeug ist, um 2D-Profile zu erstellen, die später in Festkörper-Formelement-Operationen verwendet werden. Die Verwendung von Skizzen ist ein Kernkonzept des Arbeitsbereichs PartDesign. Wenn der Schwerpunkt auf der Erstellung von Volumenkörpern liegt, empfehlen wir, sich als Nächstes mit Skizzen und dem Arbeitsbereich PartDesign vertraut zu machen. Das Schwester-Tutorial Erstellen eines einfachen Teils mit PartDesign erstellt dasselbe Modell wie dieses Tutorial. Wenn der Schwerpunkt auf der Modellierung von Gebäuden liegt, sollte man als Nächstes die Arbeitsbereiche Draft und Arch lernen.
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